Napoli (I): Casanova im Duell mit Pavarotti

1
2316
Werbung

Napoli sehen und sterben? Mitnichten! Die Stadt am Vesuv ist ein Sammelsurium unzähliger Alltagshelden. Am Sonntagnachmittag haben sie alle ihren Auftritt.

DIE FAKTEN
Lage: Am Golf von Neapel am Tyrrhenischen Meer (Mittelmeer)
Einwohner: ca. 984’000
Anreise: Mit dem Zug oder Flugzeug  (Direktflüge) nach Napoli

DER Buchtipp!

Wer Napoli richtig verstehen möchte, muss die 4-teilige Familiensaga «Meine geniale Freundin» von Elena Ferrante lesen! Die Lebensgeschichte zweier Mädchen, die in einem einfachen Viertel der Millionenstadt aufgewachsen sind, packt, berührt – und lässt einem nicht mehr los. Auch als E-Book(s) erhältlich und inzwischen verfilmt:

Meine geniale Freundin (Band 1)
Die Geschichte eines neuen Namens (Band 2)
Die Geschichte der getrennten Wege (Band 3)
Die Geschichte des verlorenen Kindes (Band 4)


Touristische Buchtipps:

111 Orte in Napoli, die man gesehen haben muss
Gebrauchsanweisung für Neapel und die Amalfi-Küste
Neapel – Lieblingsorte

DIE GANZE GESCHICHTE
Napoli trennt die Geister und Gemüter. Die einen fürchten und verachten die hektische, laute Metropole zu Füssen des Vesuv, die anderen lieben sie. Vielleicht gerade deshalb. Ausserdem klingt dessen italienischer Name so viel schöner als die deutsche Variante! In «Naaaapoli» stecken die südländische Lebensfreude, auch die Theatralik und Tragik dieser unvergleichlichen Stadt. Die Arbeitslosigkeit ist bedeutend, die Camorra allgegenwärtig. Wenn auch für Touristen kaum sichtbar. Und die Kontraste zwischen Arm und Reich sind auch heute noch gross.

Napoli: Broccoli am Vomero

Die wohlhabenden Neapolitaner residieren am Vomero, einem Edel-Viertel mit Panoramasicht auf Vesuv und Golf. Als kleine Rache für diese Privilegien werden sie von den Normalos in den einfacheren Quartieren abschätzig «Broccoli» genannt, zartes Gemüse. Apropos Reichtum: An Geschichte und Kultur ist Napoli überreich, an prunkvollen Gebäuden und herrschaftlichen Piazze ebenso. Galerien und Museen gibt es in fast verwirrender Vielfalt.

Überlebenskünstler der besonderen Art

Aber das ist es alles nicht, was viele Besucher an dieser Stadt so fasziniert. Es sind die Menschen und ihre Fähigkeit, aus jedem Tag irgendwie das Beste zu machen. Mit tausend Gesten, Worten und Betörungen. Am Markt unweit des Hauptbahnhofes wird morgens gefeilscht um die saftigsten Tomaten, die hier dank der fruchtbaren Lavaerde so aromatisch sein sollen wie nirgendwo sonst. Um den frischesten Fisch. Und um die zartesten Friarelli, dieses junge Gemüse, das anderswo als Cima di Rapa bekannt ist.

Phantasie unbegrenzt!

Auch die Phantasie der Neapolitaner ist legendär. Wer erinnert sich nicht an die jahrzehntealte Geschichte jener zwei Studenten, die über Nacht T-Shirts mit Sicherheitsgurten fabrizierten! Kaum, dass das Gesetz vom Gurten-Obligatorium in Kraft trat. Im Strassenverkehr nehmen es die Einheimischen auch heute noch nicht sehr ernst mit Gesetzen und Regeln. Diese scheinen dazu da, umfahren zu werden – je schneller, desto besser.

Centro Storico: 1000 Gerüche

Es gäbe tausend Geschichten erzählen über Napoli, und keine würde dieser Stadt wirklich gerecht. Viel spannender und aufregender ist es, selber einzutauchen in dieses faszinierende Potpourri aus Stimmen, Farben, Gerüchen. Deshalb: Lass Dich einfach treiben! Starte Deinen Besuch im Centro Storico, der historischen Altstadt, und spaziere der Einkaufsmeile Via Toledo entlang bis zu Königspalast an der prunkvollen Piazza del Plebiscito. Von dort ist es ein Katzensprung ans Meer.

Eine Pizza bei Sorbillo, ein Bett bei Ciro

Und wohin gehen auf eine Pizza? Für Teddy B gibt es nur Antonio Sorbillo an der Via dei Tribunali 38 in der Altstadt. Ein schlichtes, gutes, ehrliches Lokal. Von seinem verstorbenen Vater Patrizio hat Antonio das Handwerk gelernt, und eine bessere als seine «Margherita» gibt es nicht. Und schlafen? Auch da mag Teddy B es einfach, ehrlich und richtig neapolitanisch: Im Hotel Pignatelli (Via San Gioavanni Maggiore Pignatelli 16), keine 10 Gehminuten von Sorbillo entfernt. Der «Palazzo» stammt aus dem 16. Jahrhundert, einzelne Zimmer haben noch prunkvoll verzierten Deckenbalken. Im Übrigen ist das Hotel «Pignatelli» ein einfaches Haus ohne Sterne, aber mit grosser Gastfreundschaft; die beiden Patrons Ciro und Diego tun alles, damit man Napoli von Herzen lieben muss!

Sonntagnachmittag am Meer

Und wo trifft man sie alle, die unzähligen Alltagshelden der Millionenstadt am Vesuv? Dafür sei der Sonntagnachmittag empfohlen. Entlang der Via Partenope unten am Meer machen sich die Einheimischen für die Passeggiata fein, den sonntäglichen Spaziergang. Dabei wird jeder für einen kleinen Moment zum Helden. Garantiert. Davon zeugt dieses Video.
Fazit: Napoli…- that’s amore!

teddy-b.ch - Vesuv (I)
Der Vesuv: Ziel vieler Napoli-Touristen.

PS: Es gibt auch in der Region von Napoli attraktive Ausflugsmöglichkeiten; etwa zum Vesuv, nach Posillipo, Capri, Procida oder Ischia. Aber dafür brauchst Du mehr als zwei, drei Tage Zeit. Es lohnt sich deshalb, wiederzukommen!

Teddy B, Januar 2018

Weitere Videos aus bella Italia:

Il Postino: Wiedersehen auf Salina
Versilia: Oh, sole mio!
Royal Clipper: Ahoi, Kolumbus!

Teddy B – auch auf Facebook und Instagram und mit Video-Channel!

Werbung

1 Kommentar

  1. Wie schön, dieses Napoli. Besonders, wenn man gerade eben die schönen Bücher von Elena Ferrante gelesen hat. Ich möchte die Koffer packen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein