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Im Hochtal von La Brévine im Neuenburger Jura windet es ständig. Schuld daran ist ein Kaltluftsee. Trotzdem faszinieren sanfte Landschaften mit Weiden, Wiesen und Wäldern.

DIE FAKTEN
Höhe: 1000 m.ü.M.
Lage: Neuenburger Jura
Besonderes: Kälteste Gegend der Schweiz
Kleidung: Es lohnt lohnt sich Zwiebelschalenprinzip samt Windjacke
Anreise: Mit Bahn/Bus oder Auto via Neuenburg nach La Brévine
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DIE GANZE GESCHICHTE
Der erste Eindruck: Es windet. Ständig und überall. Na ja, schliesslich weilt man in La Brévine, dem «Sibirien der Schweiz». Da, wo es im Winter bis zu minus 30 Grad kalt wird. Oder noch kälter, wenn man den Aufzeichnungen von MeteoSchweiz glauben darf. Diese offizielle Messtation hat im Winter 1987 eine Temperaratur von minus 41.8 Grad gemessen. So kalt wird es nicht mal in Gefrierfächern! Oder höchstens auf der Schwyzer Glattalp, wo im Jahr 1991 ebenfalls ein Kälterekord gemessen wurde.

La Brévine: Kälter als in jedem Gefrierfach

Aber jetzt ist Sommer (August 2017), Hochsommer sogar, und so manche Ausflügler wollen das weite Hochtal von La Brévine im Neuenburger Jura endlich mal mit eigenen Augen sehen. Ein Tal von 20 Kilometern Länge und einem Kilometer Breite. Scheinbar sanft, immens grün und mit weiten Weiden, Wiesen und Wäldern durchsetzt. Hier soll sich im Winter ein eigentlicher Kaltluftsee bilden, weil das Vallée de la Brévine  von seiner Umgebung abgeschlossen ist. Und das Klima rau und feucht.

Der Wind, der Wind, das teuflische Kind

Kälte-Ungewohnte fröstelt selbst im August; ist es «unten» am Doubs bei Les Brenets morgens noch mild und sonnig, weht im Hochtal – nur 18 Kilometer weiter – ein ständiger Wind. Es ist mindestens 4 Grad kühler. Das gilt auch für den Ort La Brévine, dieses Bauerndorf auf über 1000 Metern Höhe, 25 Kilometer westlich von Neuenburg. Hier leben etwa 650 Menschen. Auf dem Gemeindewappen thront ein weisser Brunnen auf blauem Grund; doch ein überdimensioniertes Thermometer wäre wohl passender. Kühler ist’s ja kaum auf dem Dreitausender Igl Compass oder dem Glacier 3000 im Waadtland.

Eine sibirische Metzgerei

Viel gibt es in La Brévine nicht zu sehen. Eine Kirche, ein paar Beizen, zwei Hotels, ein Antiquitätengeschäft, eine Bäckerei und eine Metzgerei im Dorfzentrum, die sich sinnigerweise «La Boucherie de la Sibérie» nennt. Allerorts flattert Wäsche im Wind. Logisch: Hier trocknet’s sich schneller. Vor dem Hôtel de Ville sitzt ein Grüppchen Einheimischer bei einem Glas Weisswein plaudernd zusammen, hinter der Kirche fotografieren sich Touristen vor der Wetterstation gegenseitig. Ein cooles Souvenir…

Teddy B, August 2017

Ausflugs- und Wandertipps im Kanton Neuenburg:

Creux du Van: Wildwest in Switzerland
Ferme le Soliat: Warten auf die grüne Fee
Vallée de la Brévine: Wandern in Sibirien

Teddy B – auch präsent auf Facebook, Instagram und Youtube.

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1 Kommentar

  1. Krass! Landschaft sieht so friedlich aus. Irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen,dass es hier mega kalt wird.

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